KiezWeihnacht im Wedding

Was für ein Wochenende. Die Sonne schien erbarmungslos am blauen Berliner Himmel. Bei gefühlten 40 °C kann man sich nicht auf die kalte Jahreszeit einstellen und mit Leuten über Weihnachten sprechen. Ich wollte irgendwie noch nicht an die KiezWeihnacht denken, denn das Wetter rief mir ständig zu: „Strand, Baden, Caipirinha“. Dennoch, ich habe mich gleich zweimal auf den Weg in den Wedding gemacht. Samstag zu Gast auf dem Moabiter Kiezfest und Sonntag auf zum Wedding-Markt.

Ich muss gestehen, beide Veranstaltungen haben mir sehr gut gefallen. Die Gespräche mit Designern, Kunsthandwerkern und Produzenten von echt köstlichen Leckereien waren nicht einfach nur interessant, sondern auch von Herzlichkeit und familiären Beisammensein geprägt. Zu meinem großen Erstaunen kennen einige Leute die KiezWeihnacht recht gut. „Als ihr vor zehn Jahren angefangen habt, hat niemand gedacht, das ihr euch so mausern würdet“, sagte Melanie, die Organisatorin von ARTMINIUS21 – Markt für Kunsthandwerk und Design. Die Neuberlinerin erzählte mir auch von den vielen Kreativen, die sich vernetzen um gemeinsam erfolgreich zu sein. In der Folge unseres Gespräches stellte wir fest, dass es immer wieder schwierig ist, etwas auf die Beine zu stellen. Ja, das kommt mir bekannt vor und dennoch haben wir an dieser Stelle etwas gemeinsam, Spaß an dem was wir tun. Danke Melanie.

Sonntag – Auf zum Wedding-Markt. Ich war gespannt und voller Vorfreude. Den Markt selbst kannte ich noch nicht, aber auf der Händlerliste, die man online lesen kann, stehen einige Händler, die auch bei der KiezWeihnacht dabei sind. Dort angekommen, duftete es nach frisch gemahlenem Kaffee und selbstgemachten Hamburgern. Vielleicht nicht gerade die richtigen Zutaten für ein hochsommerliches Mahl, aber eine wohltuende Mischung, die dem Markt sehr gut tut. Im Hintergrund hörte man noch Straßenmusiker ein paar Melodien spielen. Das passte zum Treiben der Besucher zwischen den Ständen. Die Menschen schienen sich im Takt der Musik zu bewegen. Nach dem ich einmal über den gesamten Markt gelaufen bin und wie am Vortag mit einigen Leuten gesprochen habe, blieb ich fasziniert bei Artur mit seiner Camera Minutera – eine wirklich alter Fotoapparat mit der er wirklich erstaunliches vollbringt – stehen. Eine ganze Weile habe ich ihm einfach nur zugesehen. Irgendwann kamen wir dann aber doch ins Gespräch. Erst vor ein paar Monaten hat er angefangen mit der Kamera zu fotografieren. Spontan habe ich ihn eingeladen auch auf der KiezWeihnacht zu fotografieren. Vielleicht klappt es. Ich würde mich sehr freuen. Noch im gehen denke ich, ‚Wedding ich komme wieder – nächsten Sommer‘.